Theorie-Einheiten in der Übungsleiterausbildung 7. WE

Themenkreis Training (Funktionales Training)

Funktionsgymnastik

Selbstverteidigung
Sportverletzungen

 

Funktionales Training
Funktionales Training war das Kampfsporttraining schon immer. Dabei werden nicht, wie im Gerätetraining, einzelne Muskeln gezielt trainiert, sondern immer mehrere Muskeln (Muskelgruppen) in einem ganzen Bewegungsablauf angesprochen. Es werden also keine einzelnen Muskeln trainiert sondern ein ganzer Bewegungsablauf (und das häufig ohne externe Gewichte oder Geräte, sondern mit dem eigenen Körper). Dies geschieht häufig als Gleichgewicht- bzw. Stabilisierungsübung, was eine exakte Analyse der Bewegungen voraussetzt und damit der Muskelschlingen, die primär trainiert werden sollen. Funktionelles Training hat jedoch nicht ausschließlich den Anspruch der Leistungssteigerung, sondern auch der Ganzheitlichkeit.

Funktionsgymnastik
Dem funktionalen Training entsprechend gibt es schon seit Jahrzehnten eine sogenannte Zweckgymnastik (Funktionsgymnastik), bei der Sinn und Absicht jeder Übung hinterfragt und dann gezielt eingesetzt wird. Bei jeder Gymnastikübung sollte feststehen, welchen Zweck sie hat (Dehnung oder Kräftigung) und welche Muskeln angesprochen werden, und ob der „Schaden“ größer ist als der Nutzen bzw., ob es andere, besser geeignete Übungen gibt.

Bewegungsanalyse
Der Kampfsport lebt von seiner „Technik“, den einzelnen Schlägen und Tritten, die möglichst effektiv (schnell, wirkungsvoll) eingesetzt werden soll. Hierfür sollte sich der Trainer einen Bewegungsablauf bewusst machen (analysieren), um schnell uneffektive Ausführungen zu erkennen und gezielt korrigieren zu können. Dazu muss eine Hierarchie gefunden werden, was wichtiger ist und sofort beachtet werden soll und was später sich noch entwickeln kann (entsprechend dem Aneignungsstand Grobform, Feinform und Feinstform).

Selbstverteidigung im Budo
Mittlerweile haben fast alle Budokünste eine Selbstverteidigungssparte bzw. werben mit ihrem Selbstverteidigungseffekt. Dabei ist der Begriff der sogenannten und oft zitierten „realistischen“ Selbstverteidigung zu hinterfragen. Es gibt mehr oder weniger realistische bzw. funktionierende Griffe und Aktionen. Eine realistische SV befasst sich zusätzlich noch mit Situationen, die anders als im Trainingsraum und auf einer Matte, den realen und wahrscheinlichen „Settings“ entsprechen (Hindernisse wie Tische, mehrere Angreifer sowie individuelle Faktoren wie z.B. Angst, Stress). Ein wichtiger Aspekt der SV ist die Prävention bzw. die Selbstbehauptung (alles, was vor einer Kampfsporttechnik gemacht werden kann).

Sportverletzungen
Sportverletzungen sind ein häufiges Problem schon im Training. Hier gilt es langfristigen Verschleiß zu vermeiden und Unfällen vorzubeugen. Bei akuten Unfällen greift die sogenannte Rettungskette und die Sofortmaßnahmen am Unfallort bzw. im Training, bei einfachen Sportverletzungen, die sogenannte PECH-Regel (Pause-Eis-Compression-Hochlagern).

Unfallverhütung
Jeder Klub ist in irgendeiner Form mit der VBG (Verwaltungsberufsgenossenschaft) verbunden und sollte auch aus versicherungstechnischen Gründen Unfallverhütung im Blick haben.

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